Als sich eine große Ratsmehrheit am 29.03.2009 für den Entwurf des Projektentwicklers Arne Hopmann und des Architekten Ralf D. Hantschel ausgesprochen hat war die Welt noch in Ordnung. Die Herren Hopmann und Hantschel traten als Team auf und überzeugten die große Mehrheit des Rates. Die Concept Immobilien Projektentwicklungs GmbH des Herrn Hopmann wurde als Vorhabenträger ausgewählt.
Vor einigen Wochen teilte Herr Hopmann der Politik und der Verwaltung mit, dass er sich aus diversen Gründen von seinem Architekten Hantschel getrennt habe und nun mit dem Büro PGN aus Rotenburg (Wümme) zusammenarbeiten werde.
Um eventuelle urheberrechtliche Fragen nicht aufkommen zu lassen, hat Herr Hopmann durch den Architekten Behrens (Geschäftsführer der PGN) auch eine neue, sehr ansprechende Architektursprache in seinen Entwürfen zum Ausdruck gebracht. An der Grundkonzeption des Einzelhandelszentrums wurde nichts verändert. Sie zeichnet sich in ihren Kernpunkten durch Ebenerdigkeit, Zweigeschossigkeit und kleinteilige Gestaltung aus.
Die veränderte Architektur des hochprofessionell arbeitenden Planungsbüros PGN aus Rotenburg (Wümme) hat die SPD-Fraktion überzeugt. Auf dieser Grundlage wollen wir mit der Concept Immobilien Projektentwicklungs GmbH aus Hamburg weiter zusammenarbeiten.
Als Mieter hat Herr Hopmann u.a. das Bekleidungshaus C + A, Rewe, Lidl und Deichmann vorgesehen. Unterschriftsreife Mietverträge liegen vor.
Als nächster Schritt sollte ein Vorhaben- und Erschließungsplan von der Concept Immobilien Projektentwicklungs GmbH vorgelegt werden. Danach folgt ein notarieller Durchführungsvertrag. In diesen Verträgen verpflichtet sich der Vorhabenträger verbindlich, das Projekt wirtschaftlich und juristisch unanfechtbar umsetzen zu können. Die Gemeinde Wallenhorst lässt sich bei diesem Vorgang von einem ausgewiesenen Fachjuristen beraten.
Für Verwirrung hat ein Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung gesorgt, wonach Herr Hopmann ein "Sperrgrundstück" erworben habe. Der Verwaltung wurde darauf hin im Kommentar des Journalisten u.a. mangelndes Fingerspitzengefühl bzw. "Dilettantismus" unterstellt. Diese Vorwürfe sind absolut haltlos. Tatsache ist vielmehr folgendes: Im Laufe des Jahres 2009 hat die Verwaltung gemeinsam mit den übrigen Verfahrensbeteiligten geprüft wie es möglich ist, rechtssicher die notwendigen Vereinbarungen zwischen der Gemeinde und dem künftigen Vorhabenträger vorzubereiten. Rat und Verwaltungsausschuss war bekannt, dass über einen langen Zeitraum deutschlandweit das Problem bestand, dass Grundstückskaufverträge der öffentlichen Hand verbunden mit einer Bebauungsverpflichtung eine europaweite Ausschreibung erforderten. Diese damalige Rechtsprechung war auch auf das Projekt der "Grünen Wiese" anzuwenden.
Die Gemeinde Wallenhorst hat sich in dieser Frage vom anerkannten Fachmann Prof. Birk aus Stuttgart beraten lassen.
Es wurde daraufhin mit Beschluss vom 19.11.2009 vom Rat der Gemeinde Wallenhorst ein Umlegungsverfahren eingeleitet. Es war den Beteiligten bekannt, dass die Gesellschaft des Herrn Hopmann, um an diesem Verfahren teilnehmen zu können, Grundstückseigentümerin einer Fläche sein musste. Die Arkaden-Center Projektentwicklungsgesellschaft mbH hat daraufhin im Februar 2010 vom RWE eine kleine Parzelle erworben, damit sie auch formal die Voraussetzungen erfüllt, an dem bereits im November 2009 vom Rat beschlossenen Umlegungsverfahren teilnehmen zu können.
Dieses Verfahren ist ausführlich im Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wallenhorst erörtert worden und war selbstverständlich auch der Politik bekannt.
Jetzt gilt es das Projekt nach vorn zu bringen, um unser Zentrum lebensfähig zu halten. Sollte dieser Anlauf scheitern, wird die "Grüne Wiese" für lange Zeit Brachland bleiben mit fatalen Folgen sowohl für die Einzelhändler, die bereits im Zentrum ansässig sind aber auch für den Wirtschaftsstandort Wallenhorst insgesamt.
Guido Pott, Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion