Bericht aus dem Schulausschuss

Die Sitzung des Schulausschusses am 17.05.2011 stand ganz im Zeichen der integrativen Beschulung an der Alexanderschule in Wallenhorst. Seit Sommer 2007 wird diese Möglichkeit an der Wallenhorster Hauptschule angeboten. Was zunächst mit einer Klasse begann ist inzwischen auf 4 Klassen mit insgesamt 18 Schülern angewachsen. Und zu Beginn des nächsten Schuljahres sollen 2 weitere Klassen mit 11 Schülern dazu kommen.

Der Alexanderschule muss man für ihre engagierte Arbeit ein großes Lob aussprechen. Hier wird seit 2007 vorbildliche Integrationsarbeit geleistet. In der Gemeinde Wallenhorst wird in vielen Kindergärten integrativ gearbeitet. Alle fünf Grundschulen der Gemeinde bieten gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap an. Die Alexanderschule führt diese Arbeit im Sekundarbereich I fort. Landkreisweit ist sie die Schule im Sekundarbereich I, die die UN-Behindertenrechtskonvention, die ein Recht auf gemeinsamen Unterricht und freie Schulwahl vorsieht, am weitesten umgesetzt hat. Dafür ist sie 2010 mit dem "Jakob Muth-Preis für inklusive Schule" als einzige Hauptschule in Niedersachsen ausgezeichnet worden.
 

Aber Danke sagen und einen Preis gewinnen allein reicht da nicht. Das hat auch die Gemeinde Wallenhorst schon 2007 erkannt und übernimmt seither als freiwillige Leistung die Kosten für eine heilpädagogische Fachkraft mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,5 Stunden (halbe Stelle). Zu diesem Zeitpunkt gab es eine Integrationsklasse. In der Folgezeit kam dann jährlich eine Integrationsklasse hinzu. Verschiedene Anfragen der Schule, die Stundenzahl für die heilpädagogische Fachkraft zu erhöhen, wurden bisher nicht positiv beschieden.
 

Mit den beiden weiteren beantragten Klassen hat die Alexanderschule ab Sommer 2011 insgesamt 6 Klassen in denen dann 29 Schüler integrativ beschult werden. Aus Sicht der SPD ist damit der Zeitpunkt erreicht, die heilpädagogische Unterstützung angemessen zu erhöhen. Genau deshalb wurde der Antrag zur Verdoppelung der Stundenzahl für das Schuljahr 2011/2012 gestellt. Dies kann durch eine weitere halbe Stelle, die zunächst für ein Jahr befristet ist, geschehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 22.000 Euro.
 

Natürlich kann man kritisieren, dass die SPD ihren Antrag den anderen Fraktionen im Vorfeld nicht zur Kenntnis gegeben hat. Diese Kritik ist durchaus berechtigt. Andererseits stellt sich aber die Frage, was der Ausschuss denn beschlossen hätte, wenn es den SPD-Antrag nicht gegeben hätte. Die Beschlussvorlage der Verwaltung war eindeutig: Keine Ausdehnung des Stundenumfangs für eine heilpädagogische Fachkraft. Bei allem Respekt gegenüber den anderen Fraktionen – aber der Verwaltungsvorschlag konnte aus Sicht der SPD nicht das Ergebnis der Beschlussfassung im Schulausschuss sein.
 

Wir sind uns von Seiten der SPD-Fraktion sehr bewusst darüber, dass wir uns hier etwas Besonderes in Wallenhorst leisten. Wir übernehmen als Gemeinde Personalkosten, die eigentlich das Land Niedersachsen zahlen müsste. Uns ist auch sehr bewusst, dass Wallenhorst eine durchaus angespannte Finanzlage hat. Und dennoch wollen wir diese Ausweitung der Stunden für eine heilpädagogische Fachkraft. Die Schule und die dort in Integrationsklassen unterrichteten Schülerinnen und Schüler haben es verdient.

Hans Stegemann
SPD-Fraktion