

Aktuell ist es die Erich Kästner Schule – unsere Grundschule in Hollage – bei der eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme ins Haus steht. Ende des letzten Jahres war bekannt geworden, dass an der Erich Kästner Schule bauliche Maßnahmen zum Brandschutz erforderlich sind. Daneben wurde schon seit längerer Zeit die Renovierung der Toilettenanlagen von den Kooperationsfraktionen gefordert. Da die Erich Kästner Schule eine inklusive Schule ist, in der Schülerinnen und Schüler mit und ohne körperlichen, geistigen oder emotionalen Förderbedarf gleichermaßen unterrichtet werden, sind weitere bauliche Schritte zur Barrierefreiheit erforderlich. Dieses gesamte Maßnahmenpaket war von einem Architekturbüro planerisch aufbereitet und mit einem Kostenvolumen von knapp 1,4 Millionen Euro veranschlagt worden. Bei den Haushaltsberatungen für die Jahre 2015 und 2016 waren auf Vorschlag der Kooperation zunächst 1,1 Millionen Euro eingeplant worden.
Alle politischen Fraktionen waren sich sehr schnell einig, dass die Maßnahmen zum Brandschutz und die Sanierung der Toilettenanlage – die noch den Charme der 70er Jahre hat – zwingend erforderlich sind. Unterschiedlich waren die Auffassungen bei der Herstellung der Barrierefreiheit. Da der Komplex der Erich Kästner Schule aus einem Nord- und einem Südgebäude besteht hatte der Architekt für jedes Gebäude einen eigenen Fahrstuhl vorgesehen. Zusätzlich ist am Südgebäude vorgesehen, neben dem Eingang einen Lift zu bauen, um die fünf Stufen zur Eingangstür zu überwinden.
Bedarfsgerechter Ausbau des Schulgebäudes
Von Seiten der Kooperation wurde deutlich gemacht, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht in beiden Gebäuden ein Fahrstuhl gebaut werden soll. Wir sind der Auffassung, dass mit dem Fahrstuhl im Nordgebäude dieses komplett barrierefrei ist. Zusätzlich ist durch den Lift im Eingangsbereich auch das Erdgeschoß im Südgebäude barrierefrei zu erreichen. Da derzeit nur ein Kind mit einer Gehbehinderung die Schule besucht, halten wir es für vertretbar und machbar, den Schulbetrieb so zu organisieren, dass eine barrierefreie Teilhabe am Schulleben möglich ist.
Den Vorwurf der Opposition, wir würden hier nicht gesetzeskonform handeln weisen wir zurück. Vielmehr geht es uns darum, weitsichtig zu handeln und die anderen Wallenhorster Schulen nicht aus den Augen zu verlieren. Denn durch die inklusive Beschulung unserer Kinder und die freie Schulwahl der Eltern können kurzfristig auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit an anderen Schulen erforderlich werden. Um hierfür erforderliche Spielräume zu erhalten sind wir bereit, derzeit auf den Fahrstuhl im Südgebäude der Erich Kästner Schule zu verzichten.
Hans Stegemann (SPD-Fraktion)