

„Aufgegeben haben wir diese Thematik deshalb jedoch noch lange nicht. Der Schlüssel zum Erfolg besteht in einer möglichst hohen Eigennutzung des erzeugten Stroms. Je mehr Strom wir selber sinnvollerweise verbrauchen können, desto höher ist der Gesamtertrag einer PV-Anlage. Hier gilt es gemeinsam mit den strategischen Partnern der Gemeindewerke Wallenhorst GmbH, den Stadtwerken Osnabrück und der Naturstrom AG aus Wallenhorst, die gemeindlichen Immobilien auf den möglichen Eigenverbrauch hin zu bewerten,“ erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeindewerke Wallenhorst Guido Pott.
Ein Weg zur möglichst hohen Eigennutzung des erzeugten Stroms kann die Speicherung des Stroms in speziellen Batterien sein. Dankbar nahmen die Vertreter der SPD-Fraktion gemeinsam mit Bürgermeister Otto Steinkamp daher die Einladung auf den Hof Trame in Hollage an, wo Christian und Albert Trame ein wahres Pionierprojekt in Sachen Stromspeicher in Angriff genommen haben.
Austausch alter Photovoltaikmodule als Anlass genommen
„Bereits seit vielen Jahren betreiben wir eine größere PV-Anlage auf einem Scheunendach. Da die Technik sowohl bei den PV-Modulen als auch bei den Wechselrichtern in den letzten Jahren deutlich vorangekommen ist, haben wir entschieden die alte Anlage auszutauschen und somit ein Repowering durchzuführen“, erläuterte Christian Trame.
Da die alten PV-Module noch nutzbar waren, informierten sich die Landwirte über eine mögliche Weiternutzung der alten Module. Albert Trame ergänzte: „Eine weitere Einspeisung des Stroms in das Stromnetz war aus technischen Gründen nicht möglich. Da wir aber auch einen hohen Stromeigenverbrauch auf dem Hof haben, wollten wir den Strom selber nutzen.“
Speichersystem soll Rentabilität von PV-Anlage sicherstellen
Gemeinsam mit Alois Plüster von der Firma Sunconcept aus Osnabrück installierte Familie Trame die alten PV-Module auf einer freien Dachfläche auf dem Hof Trame. Der erzeugte Strom wird nun in einer Gabelstaplerbatterie gespeichert und bei Bedarf für die Lüftung oder Fütterungsanlagen des Schweinestalls verwendet.
„Aktuell rechnet sich die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien in der Regel noch nicht. Daher sind wir auf diese Alternativtechnik umgestiegen“, erklärte Alois Plüster von sunconcept. Ähnliche Projekte habe er auch schon in Südamerika umgesetzt, wo diese Technik in abgelegenen Dörfern als „Insellösung“ verwendet wird.
Inzwischen läuft die Anlage auf dem Hof Trame seit einem guten halben Jahr und die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. „Wir werden erst in ein paar Monaten sehen können, in welchem Umfang sich die Anlage rentiert. Aber man muss auch einfach mal den Mut haben, etwas Neues auszuprobieren“, ergänzte Christian Trame.
Weitere Photovoltaikanlagen auf Dachflächen der Gemeinde Wallenhorst möglich?
Markus Broxtermann dankte Familie Trame für den interessanten Termin. „Wir werden abwarten müssen, ob ähnliche Speicheranlagen auch für die Gemeinde Wallenhorst interessant sein können. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass es so möglich sein wird, auch auf gemeindeeigenen Dächern wieder rentable PV-Anlagen zu installieren. Wir werden die Entwicklung im Blick behalten und hoffentlich in den nächsten Jahren auch in Wallenhorst wieder sauberen Strom aus Sonnenenergie erzeugen können“. Einen besonderen Augenmerk richtete Broxtermann dabei auf das Betriebsgelände der Wallenhorster Wasserwerke. „Hier haben wir sowohl einen hohen Stromverbrauch als auch große Dachflächen. Wir werden überprüfen, ob sich die Errichtung einer PV-Anlage auf diesen Dächern lohnen kann“, ergänzte Markus Broxtermann.