„Klimawandel weltweit – Was können wir lokal tun?“ Zu diesem Thema lud die SPD/FDP-Ratsgruppe zu ihrer ersten offenen Gruppensitzung in den Kolping- Pavillon an der Hollager Mühle ein. Der Gruppenvorsitzende Guido Pott konnte neben dem Referenten Prof. Dr. Markus Große Ophoff, fachlicher Leiter und Prokurist des DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) und Vorsitzender des Masterplanbeirats 100% Klimaschutz der Stadt Osnabrück, den Bürgermeister Otto Steinkamp und interessierte Wallenhorster Bürgerinnen und Bürger begrüßen.
„Klimawandel ist die größte globale Herausforderung unserer Zeit. Oft wird die öffentliche Debatte hierzu von Reduktionszielen und Grundsatzfragen dominiert. Darum wollen wir mit dieser Veranstaltung klären, welche Handlungsoptionen eine Kommune konkret hat, um ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise zu leisten. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir mit Prof. Dr. Große Ophoff einen so renommierten Experten für dieses Thema gewinnen konnten“, erklärten die Initiatorin Sabine Steinkamp und Guido Pott gemeinsam vor Beginn der Veranstaltung.
Zum Auftakt verdeutlichte der SPD/FDP-Gruppenvorsitzende Guido Pott, dass „die Gemeinde Wallenhorst das Thema Klimaschutz frühzeitig als eine gesellschaftspolitische Aufgabe identifiziert und bereits im Jahr 1995 mit dem Energiebericht den Grundstein für den Klimaschutzprozess gelegt hat. Mit dem aktuellen Klimaschutzkonzept und einem hauptamtlichen Klimaschutzmanager ist Wallenhorst bereit jetzt sehr gut aufgestellt“, so Pott.

Als Einstieg in seinen Vortrag gab Prof. Dr. Große Ophoff einen Einblick in die Folgen des Klimawandels. Im Anschluss zeigte er auf Grundlage seiner Arbeit als Vorsitzender des Masterplanbeirats 100% Klimaschutz der Stadt Osnabrück zudem auf, in welchen Sektoren die Stadt Osnabrück ihren CO2-Ausstoß seit 1990 verringern konnte. Während in Osnabrück im Bereich Wirtschaft starke und im Bereich der privaten Haushalte zumindest leichte Rückgänge der CO2-Emissionen zu verzeichnen sind, befindet man sich im Verkehrssektor noch auf dem Niveau von 1990, da der positive Effekt von sparsameren Autos durch eine generelle Steigerung des Verkehrs wieder ausgeglichen wird.

Kernherausforderungen: Verkehr und Bestandssanierung von Gebäuden
In der anschließenden Diskussion kamen besonders viele Fragen zum Bereich Verkehr auf. Wie kann der ÖPNV und dessen Anbindung an die Stadt Osnabrück so attraktiv werden, dass er für die Wallenhorster Bürgerinnen und Bürger eine echte Alternative zum Auto wird? Diese Frage und welche Rolle dabei E-Mobilität und eine stärkere Förderung des Radverkehrs spielen wurden intensiv diskutiert.
Ausgehend von einer Frage zur Gebäudesanierung und den verfügbaren Alternativen zu Ölheizungen nahm Prof. Dr. Große Ophoff intensiv zum Thema Energieeffizienz von Gebäuden Stellung. Neben ambitionierten Anforderungen, wie den KfW 40-Standard in Neubaugebieten, identifizierte der Wissenschaftler der DBU vor dem Hintergrund, dass eine Mehrheit der Wohngebäude in Wallenhorst zwischen 1949 und 1978 erbaut wurde, große Energiesparpotenziale im Bereich der Bestandssanierung.
„Prof. Dr. Große Ophoff hat heute nochmals unterstrichen, wie notwendig konsequentes Handeln im Kampf gegen den Klimawandel ist. Deshalb wollen wir den Klimaschutz in die niedersächsische Landesverfassung aufnehmen und uns ambitionierte Reduktionsziele setzen. Auch wir in Wallenhorst wollen unsere bestehenden Bemühungen nochmals verstärken und unseren Beitrag leisten. Die heutige Veranstaltung hat gezeigt in welchen Bereichen besonderer Handlungsbedarf besteht und wo wir als Gemeinde, aber auch jede(r) Einzelne Entscheidungen treffen können, die sich positiv auf unser Klima auswirken“, zog Guido Pott, der auch Mitglied im Umweltausschuss des Niedersächsischen Landtages ist, eine positive Bilanz des Abends.